Silvester ist gerade vorbei,                                                  käse

der Rauch hat sich kaum gelichtet,

da fliegen neue schillernde Raketen

durch die Medienlandschaft –

das Top-Modell mit enormer Strahlkraft heisst:

Coming out!

Ein schwuler Fussballer bewegt ganz Deutschland.

Thomas H. kommt spät ( mit seiner Wahrheit ans Licht ),

aber er schafft etwas, wovon der Orkan „Kyrill“ nur träumen mochte.

Ganz Deutschland ist erschüttert. 

Der Blätterwald der Gazetten biegt sich in alle Richtungen. Es geht an die Wurzeln.

Was die Euro-Krise, Amazon, erfrorene Obdachlose, Kriegstote in Syrien, hungernde Kinder im Sudan,

inhaftierte Greenpeace-Aktivisten, verarmte Rentner, selbstmordgefährdete Billiglöhner,

kokainsüchtige Journalisten, russische Kriegsbräute …nicht geschafft haben,

mehrere Tage lang die Titelseiten der Gazetten und Schmierblätter zu dominieren,

das schafft Thomas H. – der entschlossene Kicker, der Vorreiter, der Passgeber, das Bollwerk.

Ein Schwabenstreich?  Auf jeden Fall sitzt der Pfeil tief.

Fussball-Kommentatoren sind vor der Rückrunde der Bundesliga verunsichert.

Was kann man noch sagen?  Wie kommentiert man?

„Der Ball ging an die Latte!“ – solch ein Kommentar ist fortan höchst problematisch,

könnte soziale Unruhen und Demonstrationen auslösen, vielleicht sogar eine Regierungskrise.

Die Medien haben die Gefahr erkannt, aber zugleich auch die Chance.

Es geht um Aufbruch, Durchstarten, Dynamik und Heldentum.

Der deutsche Journalismus, der sich traditionell als Be- und Entsorgungsunternehmen versteht,

hat sofort erkannt, dass wenn die Regierungschefin einen Skiunfall hat, der Dax ins Wanken geraten wird.

Da muss man sofort gegensteuern, ein Gegenfeuer legen, um den Brand unter Kontrolle zu bringen,

man muss einen  Steil- oder Geilpass, spielen, wo die Bevölkerung sofort merkt:

Es gibt keine Krise, es gibt nur Aufbruch!

Skilanglauf war gestern, heute wird wieder gebolzt!